Ferrero S.p.A.

 

Ferrero S.p.A. ist einer der größten international tätigen italienischen Süßwarenhersteller.

 

Die aus 78 Gesellschaften bestehende Unternehmensgruppe betreibt weltweit 22 Produktionsstätten und beschäftigt rund 33.000 Mitarbeiter. Ferrero vertreibt seine Produkte in über 160 Ländern. Im Geschäftsjahr 2015 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von 9,542 Milliarden Euro. Die Unternehmensholding Ferrero International S. A. ist als Aktiengesellschaft in Luxemburg eingetragen, hat ihren operativen Hauptsitz aber in der piemontesischen Stadt Alba in Italien.

 

Der Sitz der deutschen Ferrero liegt in Frankfurt am Main, die Produktionsstätte im 105 Kilometer entfernten Stadtallendorf. Die folgenden Ausführungen beziehen sich vorwiegend auf Ferrero in Deutschland.

 

 

Geschichte

 

Ferrero International

 

Das Unternehmen wurde 1946 von dem 1898 geborenen Konditor Pietro Ferrero senior in Alba (Italien) gegründet. Pietro Ferrero ist der Erfinder von Nutella, einer Nuss-Nougat-Creme, die das Unternehmen bereits seit den 1940er Jahren in Italien unter dem Namen Pasta gianduja verkaufte. 1951 brachte Ferrero die von Sohn Michele Ferrero verfeinerte Rezeptur die „Supercrema“ auf den italienischen Markt.

 

Nach Pietro Ferreros Tod übernahm kurze Zeit seine Witwe, Piera Cillario Ferrero, die Geschäfte, ihr folgte der gemeinsame Sohn Michele Ferrero. Unter seiner Leitung erlangte das Unternehmen Weltruhm. 1962 heiratete Michele Maria Franca Fissolo. Seit 1997 leitet deren Sohn Giovanni Ferrero das Unternehmen, bis 2011 noch gemeinsam mit seinem Bruder Pietro Ferrero junior, der jedoch im April 2011 verstarb. Die Ferrero-Gruppe wird heute in der dritten Generation familiengeführt und ist vollständig in Familienbesitz.

 

1984 stieg Ferrero mit der Ferrero Asia Limited in den chinesischen Markt ein. Heute ist Ferrero auch in Osteuropa, den Vereinigten Staaten, Südamerika sowie im Fernen Osten aktiv. Großes Medieninteresse erweckte das Unternehmen, als es 2000 mit Blick auf die eigene Marke Kinder-Schokolade die Verwendung des Domain-Namens „kinder.at“ durch andere unterbinden wollte. Vor Gericht unterlag es in allen Instanzen.

 

Im Sommer 2014 übernahm Ferrero den größten türkischen Haselnussverarbeiter Oltan zu einem ungenannten Preis, um die Versorgung mit der in vielen seiner Produkte enthaltenen Zutat langfristig abzusichern. Die EU-Kommission genehmigte die Übernahme im September 2014. 2016 übernahm Ferrero den belgischen Gebäckhersteller Delacre von der Yıldız-Tochter United Biscuits.

 

 

 

Ferrero Deutschland

 

Ferrero Deutschland wurde im September 1956 in Stadtallendorf gegründet. Zuerst firmierte die Ferrero oHG unter dem Namen Assia GmbH (Assia ist italienisch für Hessen). Anfänglich verfügte die deutsche Ferrero über fünf Mitarbeiter: einen Turiner Ingenieur, eine deutsche Sekretärin und drei Arbeiter aus dem Mutterwerk in Alba. Zunächst wurde nur das Produkt Cremalba in 200-g-Bechern produziert und verkauft. Sechs Monate später hatte Ferrero Deutschland schon über 60 Mitarbeiter, gegen Ende 1957 bereits 150. Noch im gleichen Jahr erreichte das Werk in Stadtallendorf die gesetzten Produktionsziele. Später wurde der Verwaltungssitz in Frankfurt am Main angesiedelt, nachdem die ursprünglich ausgesuchte, näher am Produktionsstandort gelegene Stadt Marburg keine ausreichende Gewerbefläche zur Verfügung stellen wollte, um nicht mit einer anderen größeren Firma nach den Behringwerken ihren Charakter als Universitätsstadt aufs Spiel zu setzen.

 

Die Kirschpraline Mon Chéri verhalf Ferrero zum endgültigen Durchbruch auf dem (west)deutschen Süßwarenmarkt. Schon 1957 stellte Ferrero täglich rund 9000 kg Mon Chéri her. Ein Jahr später wurde die Produktion auf 20.000 kg pro Tag erhöht. Der Begriff „Piemont-Kirsche“ ist eine reine Erfindung der Werbeabteilung. „Piemont“ ist angelehnt an die Herkunftsregion der Familie Ferrero. Eine Kirschsorte dieses Namens existiert nicht. Ein großer Teil der verwendeten Kirschen stammt aus der Ortenau (Stand 2008).

 

Heute beschäftigt Ferrero nach eigenen Angaben in Deutschland 3600 Menschen, der überwiegende Teil (rd. 3400) arbeitet am Standort Stadtallendorf. Hinzu kommen mehrere tausend Saisonkräfte, etwa für die Oster- oder Weihnachtsproduktion.

 

 

 

Bekannte Marken

 

Bekannte Produkte von Ferrero in der Schokoladenbranche sind unter anderem kinderschokolade, nutella, hanuta, Raffaelo, duplo, giotto, Ferrero Rocher, Mon Chéri, Ferrero Küsschen, Yogurette und viele mehr.